RheinStars scheitern an Karlsruhe
Die Kölner scheiden sang- und klanglos mit 0:3 aus den ProA Playoffs aus.
12.04.2018 | ProA
Denis Wucherer (RheinStars Köln), Foto: Gero Müller-Laschet
Am Ende war Stille, eine merkwürdige Stille – durchschnitten von vereinzelten Fan-Gesängen für Dennis Heinzmann und Alex Foster. Bis zur achten Minute konnten die Kölner diesmal mithalten – am Ende setzte es aber die dritte Niederlage (68:88) in Folge und damit das Aus in den ProA Playoffs 2018.
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Aus dem 4-Jahresplan von der 2. Regionalliga in die 1. Bundesliga ist inzwischen ein 6-Jahresplan geworden, weil man es auch im dritten Anlauf nicht geschafft hat, aus der ProA in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Scheiterte man im ersten Jahr noch daran, in die Playoffs zu kommen, so war das verschmerzbar weil man eine Liga übersprungen hatte und neu im Profi-Basketball war. War es in der vergangenen Saison ein Fortschritt, die Playoffs zu erreichen so scheiterte man dort am absoluten Favoriten MBC, der dann auch in die 1. Bundesliga durchmarschierte.
Doch in diesem Jahr sollte alles anders sein: Denis Wucherer folgte auf Arne Woltmann – beides keine unbekannten Trainer. Es wurde schneller Fast-Break-Basketball gespielt und das Publikum schien phasenweise auch mitzumachen (2.796 Zuschauerrekord). Doch irgendwas ging seit der Pause rund um Weihnachten verloren. Das Team wusste nicht mehr so druckvoll aufzutreten, wie es das im vergangenen Jahr gemacht hat. Es schien, als würde der Druck des gesamten Projekts zu groß zu werden.
Dieser Druck schien die RheinStars auch im ersten Playoff-Spiel zuhause gegen Karlsruhe zu lähmen. Konnte man dies noch mit „Karlsruhe hat uns überrascht“ abtun, so ging das ab dem zweiten Spiel (in Karlsruhe) nicht mehr, spätestens hier musste man hinter den Kulissen wohl einsehen, dass man mit Karlsruhe auf einen verdammt starken Gegner trifft, der unbekümmert und frei aufspielend ohne Druck mit den RheinStars noch eine Rechnung aus der Hauptrunde offen hatte. Zweimal hatten die RheinStars die Truppe rund um den Ex-Kölner Richie Williams geschlagen – das scheint Motivation genug gewesen zu sein, um druckvoll und begeisternd aufzutreten.
Gegen diese Auftritte fand das Team kein Mittel, natürlich kann man ein phasenweise engeres Spiel 3 als Fortschritt während der Playoffs bewerten, aber zufriedenstellend dürfte das für niemanden in Köln sein. Zu groß sind die Ansprüche in der Domstadt, zu viel wurde im Vorfeld geschrieben und auch vom Club in Richtung Aufstieg geschielt.
Leugnen kann man nicht, dass die Mannschaft Chancen hatte – 46 2er-Versuche hatten die Kölner, 35 die Karlsruher. Dagegen hatte Karlsruhe 33 3er Versuche, Köln ungewöhnlich wenige 20. Bei den Rebounds hatte man als Beobachter einen anderen Eindruck, als es die Statistik wiedergibt – hier schienen die Kölner den Karlsruhern zu viele zweite Chancen zu geben.
Jetzt heißt es analysieren: Analysieren, wieso man in den Playoffs so überrannt wurde. Analysieren, wieso der einzige Winter-Zugang keine wirkliche Option wurde. Analysieren, ob man dem eigenen Nachwuchs (speziell Gottschalk) eventuell zu wenig Spielzeit zur Entwicklung gegeben hat. Analysieren, wie man in der Millionenstadt Köln mit vielen Veranstaltungen eine wichtigere Rolle einnehmen kann.